...20 Tage im neuen Jahrzehnt – oder: Wie sinnvoll sind Visionboards? - The Written You
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…20 Tage im neuen Jahrzehnt – oder: Wie sinnvoll sind Visionboards?

Ok, der Jahreswechsel ist vorbei, aber hey: 2020 ist noch jung. Daher: Gibt es jemanden, der ohne rückblickende Gedanken oder ohne neue Ideen (aka Vorsätze) in das neue Jahr gegangen ist?

Ich habe über die Zeit aufgehört, um Mitternacht angestrengt in den Himmel zu starren und während des Feuerwerk-Getöses alle meine Vorsätze in mein erhobenes Sektglas zu murmeln.
Warum? Ist mir viel zu hektisch. Außerdem weiß ich ja doch, dass ich am 1.1. kein neuer Mensch bin. Tabula Rasa, alles auf Anfang – Nö! Schwierigkeiten, ungeklärte Fragen, liegengebliebene Dinge – all das kommt mit rüber.
Und trotzdem: das Gefühl, einen Reset-Knopf gedrückt zu haben, nehme ich auch mit. Vor mir liegen 365 Tage (minus 20), frisch wie Morgentau, und können von mir gelebt werden. Das regt doch jedes Jahr aufs Neue dazu an, sich zu überlegen: Wie wollen sie denn gelebt werden?
Und dafür nehme ich mir seit ein paar Jahren mehr Zeit als eine Sektglas- oder Wunderkerzenabbrennlänge.

Ich habe ein Ritual entwickelt für einen Nachmittag oder frühen Abend in der ersten Januarwoche – für mich eine Woche, in der nicht viel passiert, eine Woche für Rückzug, Gemütlichkeit, Treibenlassen, Kreativität entstehen lassen, keine dringenden Todos – ein etwas aus der Zeit gerückter Zustand, dieser Jahresanfang. Kurz: Ideal für mein Ritual.

Also:
Ich nehme zwei DIN A 4 Blankoblätter. Eines für „2019 – Rückblick“ und eines für „2020 Ausblick“. Dazu ein paar bunte Stifte. Ich beginne mit dem Rückblick und sammle alles, was ich im vergangenen Jahr erreicht habe, was gelungen ist, was neu hinzugekommen ist.

Heißt, ich habe mir für 2019 rückblickend wild, bunt, kreuz und quer notiert:

  • Habe ich etwas Neues gelernt, entdeckt oder ausprobiert: Sprache, Weiterbildung, Talent, Verhaltensmuster, Sportart, Hobby, Land/Reise, Rezept
  • Habe ich ein Ziel erreicht, ein Projekt abgeschlossen?
  • Was ist zwischenmenschlich passiert?

Tipp: Schreibt auch die „kleinen Dinge“ des Lebens auf, nicht nur die Highlights oder das Offensichtliche.

Da ich das nun schon seit 4 Jahren mache, nehme ich mir dann das Ausblicks-Blatt vom vergangenen Jahr 2019 hinzu und vergleiche:

  • Habe ich das erreicht, was ich mir vorgenommen hatte?
  • Ist etwas Unerwartetes/Ungeplantes hinzugekommen?

Das ist schonmal eine motivierende Erfahrung. Denn: ich habe immer etwas von den Punkten geschafft, die ich mir vorgenommen hatte!
Und: Wenn eines der Ziele nicht gelungen ist, dann sehe ich aber, dass dafür etwas Neues hinzugekommen ist, was ich zu Beginn gar nicht auf dem Schirm hatte.

Dann kommt der Ausblick 2020. Wieder eine bunte Mischung, die das Blatt füllt. Es muss nicht immer eine Veränderung oder etwas Neues sein: Bei manchen Punkten schreibe ich zum Beispiel auch: „Weiter so“ oder „vertiefen“, wenn es ein für mich wichtiges Thema bleibt.

Tipp: Das geht auch wunderbar zu zweit. Entweder als Paar oder auch mit Geschäftspartnern oder unter Teamkollegen. Jeder darf, nichts wird zensiert.

Was nehmt ihr aus 2019 mit? Was nehmt ihr euch für 2020 vor?

A goal is a dream set to paper. Don't just think it - Ink it.

Prof. Dave Kohl (Virginia Tech, USA) gibt dem Aufschreiben von Zielen eine zentrale Bedeutung in Sachen Erfolg. Worum es mir geht: Um das Sichtbarmachen von den Themen, die mir wichtig sind. Einen Fokus zu setzen. Und zu erkennen, dass kein Jahr tatenlos verläuft.

Sind Visionboards o.ä. nun sinnvoll? Ich sage: JA!

Mit einer Kombination aus Rückblick und Vision ganz besonders. 2019 war für mich beispielsweise ein unruhiges Jahr. Irgendwie klebte an einzelnen Kalenderwochen das Gefühl, dass es kein erfolgreiches war.
Rückblickend habe ich festgestellt, dass alles, was mir für das Jahr wichtig war, umgesetzt habe. Und mich nicht davon habe abbringen lassen.
Vor allem habe ich mir den Wunsch erfüllt, als Autorin zu arbeiten. Das ist eine Arbeit, die lange Zeit ohne sichtbares Ergebnis nach außen bleibt.
Auf meinem Rückblick stehen jetzt 3 Veröffentlichungen mit einer Ausstellung. Und auf meinem Ausblicks-Blatt steht in hellgrün: Weiter so!

Ausstellung Place to be im Bienewitz         Arbeitsplatz
Ausstellung „Place to be“ im Bienewitz               Schreibplatz für eine Woche: Porto Dachterrasse

Das Ganze ist natürlich keine Erfindung von mir. Diese Art des Sinnierens und Notierens basiert u.a. auf Prinzipien des Positiven Psychologie, der Idee von Dankbarkeits-Tagebüchern und Visionboards*… Diese Herangehensweisen machen Mut und Lust auf die frischen, unberührten Tage.

Es ist egal, wie wir am Ende unsere Jahresgedanken gestalten – mit Brainstorming, Mindmapping, Zeichnen, Clustern oder Collagen kleben. Das Visualisieren von Erreichtem hinterlässt einfach ein stärkendes Gefühl.

5 Tipps für die Umsetzung:

  • Beginnt mit einem Rückblick
  • Lasst das Negative weg – das ist eh im Kopf, verstärkt lieber das Positive
  • Seid großzügig zu euch, nehmt vermeintliche Kleinigkeiten mit
  • Zelebriert das Ganze und nehmt euch Zeit dafür
  • Engt euch nicht zu sehr ein: Lasst Freiräume für das Unerwartete


Ein paar Empfehlungen zum Vertiefen:

  • *eine sehr sympathische und gesellige Weise, ein Visionboard anzulegen, sind die Abende mit Claudia Pusch (Coaching, Beratung, Training) im Kitchen2Soul in München.
    Eine Anleitung für Jahresrückblicke und Zielerreichung könnt ihr auch in ihrem Blog nachlesen.
  • Numerologie – was 2020 bedeutet (YouTube )
  • Positive Psychologie – es lohnt sich, sich damit zu befassen. Vielleicht schreibe ich über (positive) Gedanken & Wahrheiten mal an anderer Stelle…
  • Happiness Tagebücher (z.B. von Groh)

 

Es ist Mitte Januar, und bis jetzt höre ich viel Optimismus aus einzelnen Stimmen. Ich finde das gut. Denn es gibt genügend Gründe, die einen auch verzweifeln lassen, ganz vorne weg unser Klimazustand. 2020 soll ein Jahr der Tatkraft und der Umsetzung sein – wir haben es in der Hand, jeden Tag aus Neue, mit unseren großen und kleinen Zielen.